Ares - Gott des Krieges
Ares ist der Gott des Krieges und der einzige Sohn von Zeus und Hera. Er ist außerdem der Gott des Blutbades und Massakers. Um ihn ranken sich vor allem viele negative Geschichten, bei dem der Kriegsgott oft als aggressiver Haudrauf charakterisiert wird. Durch seinen rohen Charakter war er bei den anderen Göttern nicht sehr angesehen. Selbst sein Vater Zeus soll ihn verachtet haben. Dennoch genoss er bei den Griechen hohes Ansehen. Er zählt zu den zwölf Olympischen Gottheiten. Das römische Äquivalent ist der Gott Mars, wobei Mars bei den Römern ein noch höheres Ansehen hatte als Ares bei den Griechen.
Ares Liebelei mit Aphrodite
Zwar blieb Ares Junggeselle, war aber Liebschaften immer aufgeschlossen. Die wohl bekannteste Liebschaft war mit der Göttin Aphrodite. Mit ihr hatte er drei Kinder: Harmonia (Göttin der Eintracht), Phobos (Gott der Furcht) und Deimos (Gott des Grauens). Dabei waren es seine zwei Zwillingssöhne, die ihm oft in die Schlacht begleiteten. Ebenfalls soll aus der Verbindung der Liebesgott Eros, Anteros (Gott der Gegenliebe) und Enyalios (Gott des Kampfes) hervorgegangen sein. (siehe für einen Gesamtüberblick hierzu auch den interaktiven griechischen Götter-Stammbaum)
Aphrodite war nicht nur seine Halbschwester, sondern sie war auch noch mit Hephaistos verheiratet. Lange konnten sie die Liebelei geheim halten, bis eines Morgens sie der Sonnengott Helios bei seiner täglichen Fahrt mit den Sonnenwagen bei frischer Tat ertappte, wie sie gemeinsam im Bett lagen. Helios erzählte seine Beobachtung sofort Hephaistos, der seinerseits nun Beide auf frischer Tat ertappen wollte. Dafür fertigte er ein magisches unsichtbares und vor allem unzerreißbares Netz an, das auf beide während des Liebesspiel fiel und sie nicht mehr freiließ. So gefangen holte Hephaistos die anderen Götter hinzu und demütigte so die Ehebrecher, da sich alle über sie köstlich amüsierten. In dieser Situation entstand auch das berühmte Homerisches Gelächter.
Die Stelle findet man in Odyssee 8, 306–320 und liest sich in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß:
„Vater Zeus, und ihr andern, unsterbliche selige Götter!
Kommt und schaut den abscheulichen unausstehlichen Frevel:
Wie mich lahmen Mann die Tochter Zeus’ Aphrodite
Jetzo auf immer beschimpft, und Ares den Bösewicht herzet;
Darum, weil jener schön ist und grade von Beinen, ich aber
Solche Krüppelgestalt! Doch keiner ist schuld an der Lähmung,
Als die Eltern allein! O hätten sie nimmer gezeuget!
Aber seht doch, wie beid’ in meinem eigenen Bette
Ruhn, und der Wollust pflegen! Das Herz zerspringt mir beim Anblick!
Künftig möchten sie zwar, auch nicht ein Weilchen, so liegen!
Wie verbuhlt sie auch sind, sie werden nicht wieder verlangen,
So zu ruhn! Allein ich halte sie fest in der Schlinge,
Bis der Vater zuvor mir alle Geschenke zurückgibt,
Die ich als Bräutigam gab für sein schamloses Gezüchte!
Seine Tochter ist schön, allein unbändiges Herzens!“
Für Ares war das doppelt ärgerlich, dass er auf frischer Tat erwisch wurde. Denn eigentlich hatte er Alektryon, einen Jüngling beauftragt vor seiner Tür Wache zu stehen, damit Ares und Aphrodite nicht auf frischer Tat ertappt werden. Doch der unglückliche Alektryon schlief an jenem Tag ein als Helios Ares und Aphrodite erwischt hatte. Als Strafe verwandelte Ares den Alektryon in einen Hahn, damit er niemals mehr vergisst den Sonnenaufgang anzukündigen.
Wie auch bei den anderen Göttern werden auch Ares zahlreiche weitere Liebschaften nachgesagt. Sowohl auf göttlicher als auch menschlicher Seite. Mit der Königin der Amazonen, Otrere, soll er beispielsweise Hippolyte und Penthesilea (sie wird von Achilles getötet) gezeugt haben. Mit der Tochter des Kekrops, Aglauros, soll er eine Tochter mit Namen Alkippe gehabt haben. Als Alkippe von Halirrhothios, ein Sohn des Poseidon, vergewaltigt wird, rächt sich Ares und erschlägt Halirrhothios. Poseidon klagt Ares dafür an und die Götter verhandeln den Fall direkt am Tatort, einem Hügel in der Nähe der Akropolis von Athen. Da es keine weitere Zeugen gab und Ares und Alkippe gleichlautende Aussagen machten, sprachen die Götter Ares frei, woraufhin der Hügel nach ihm “Areshügel” oder auch “Areopag” genannt wird. Hier tagt von nun an der Oberste Rat der Stadt, der gleichfalls „Areopag“ genannt wurde.
Ares im Trojanischen Krieg
Neben Ares gibt es noch einen Kriegsgott auf dem Olymp. Um genauer zu sein, eine Kriegsgöttin. Während Ares ein roher, wilder und nicht zu bändigender Kriegsgott ist, ist Athene genau das Gegenteil. Sie ist als Göttin der Weisheit für ihre Kriegslist bekannt. Sie steht mehr als nur einmal dem Ares auf dem Schlachtfeld gegenüber.
Einer dieser Begegnungen ist der Trojanische Krieg. Während Athene auf Seiten der Griechen steht, befindet sich Ares auf der Seite der Trojaner. Und es kommt auch zum direkten Kampf der beiden. So verwundete Diomedes mit Hilfe von Athene mit seiner Lanze Ares im Kampf. Denn Götter sind nicht unverwundbar. Auf dem Olymp wird Ares wenig später von Asklepios (Gott der Heilkunst) behandelt.
Quellen und Verweise
- Matthias Vogt, Griechische Mythologie
- David Bellingham, Die Griechen - Kultur und Mythen