griechenland-auskunft.de - Dein Griechenland Portal

Hermes - Der Götterbote

Hermes kennt man vor allem als den Götterboten. Tatsächlich ist er aber auch der Gott der Diebe. Er ist als Kind aus der Affäre zwischen dem Göttervater Zeus und Maia, einer der sieben Töchter des Atlas, entstanden. Hermes zählt sich zu den Olympischen Göttern. In der römischen Mythologie wird Hermes mit Mercurius gleichgesetzt.

Hermes der Götterbote
Hermes der Götterbote - Diese Figur wird auch "Hermes Ingenui" genannt und zeigt den Götterbote mit seinen üblichen Attribute: Kerykeion (oder Heroldsstab/Hermesstab), Kithara (Saiteninstrument), Petasos (runder Hut) und Mantel des Reisenden.

Geburt und Kindheit

Wie schon geschrieben, entstammt Hermes aus einer Liebschaft von Zeus und Maia, eine Tochter des Atlas. Der Geburtsort von Hermes ist je nach Quellen entweder der Berg Kyllēnē in Arkadien oder aber auch die Gegend um den Berg Olymp - der Sitz der Olympischen Götter.

In der Bibliotheke des Apollodor wird davon berichtet, wie der frisch geborene Hermes direkt am Tag seiner Geburt eine Schildkröte tötete, sie ausgeweitet hatte und sieben Saiten aus Schafsdarm darüber spannte. Er erfand damit die Lyra, das erste Saiteninstrument. Darauf trällerte er so gleich ein paar freche Lieder über die Liebesnächte seine Eltern. Schon jetzt blitze die schlaue und verschlagene Art des Hermes hervor.

Der erste Diebstahl will nicht lange auf sich warten. So vergeht er sich unter anderem an den Rindern des Apollons. Gleich 50 Rinder stahl er von Apollon, der dies natürlich spitz bekam. Es kam, wie es kommen musste. Apollon schleifte Hermes zu Zeus, der oberste Richter der griechischen Götter. Zeus sollte ein Urteil über den Dieb fällen. Nachdem Hermes allerlei Lügen hervorbrachte, diese aber nicht zum gewünschten Erfolg führten, holte er seine Schildkrötenleier hervor und verzauberte mit dem Gesang Apollon. Als Tausch für die Rinder bot Hermes die Leier an, die Apollon nur zu gerne entgegennahm und damit den Diebstahl komplett vergaß.

Die Rinder des Apollon sind übrigens nicht der einzige göttliche Diebstahl. Hermes soll auch den Dreizack von Poseidon, das Schwert von Ares, Pfeil und Bogen von Apollon oder auch die Feuerzange von Hephaistos gestohlen haben. Selbst Zeus soll er kurzzeitig das Zepter entwendet haben.

Geliebte und Nachkommen

Wie auch die meisten anderen griechischen Götter, war auch Hermes ein richtiger Schwerenöter. Dementsprechend hatte er zahlreiche Geliebten, sowohl Nymphen (wie Karmentis, Sose, Tanagra) als auch Menschen (wie der Arkadier Krokos oder Amphion).

Selbst mit einer Göttin hatter er eine Liaison. Aus der Verbindung von Hermes und Aphrodite entstammte das Zwitterwesens Hermaphroditos. Dabei war das Kind der beiden Götter nicht von Geburt an ein Zwitterwesen. Wie soll es anders sein, bei diesen Eltern, war dieser Sohn ein sehr schönes Kind. So schön, dass sich die Najade Salmakis in ihn verliebte. Sie machte ihm Avancen, die er aber abwehrte. Als er dachte er wäre alleine und ein Bad nahm, umschlang Salmakis ihn und betete zu den Göttern, sie würden für immer vereint. Die Götter erhörten sie und beide Körper verschmolzen zu einem. Deshalb spricht man heutzutage bei jemanden, der sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsorgane besitzt, von einem Hermaphrodit.

Salmakis und Hermaphroditos
Salmakis (im Vordergrund) und Hermaphroditos vor ihrer Vereinigung. Bild von Louis-Jean-François Lagrenée.

Quellen und Verweise





Impressum | Datenschutzerklärung