Matala
Matala ist ein wirklich winziges Dorf, in dem gerade einmal ca. 100 Leute ständig wohnen. Trotzdem ist es weltberühmt. Sein Reiz liegt einerseits in der Landschaft – der Kombination von Meer, Stränden und Höhlen – sowie andererseits in seiner Geschichte. Diese Geschichte ist eng mit den Höhlen verbunden und reicht von der Jungsteinzeit bis in die 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Lage
Matala ist ein Dorf an der Südküste von Kreta, der größten griechischen Insel. Der Ort liegt im Bezirk Iraklio, direkt an der Bucht von Mesara, zwischen Kalamati und Vathi. Die Hauptstadt Heraklion ist ca. 63 km entfernt.
Anreise
Der schnellste Weg nach Matala von Deutschland aus ist ein Flug nach Kreta. Der größte internationale Flughafen der Insel ist Heraklion. Von dort können Besucher mit einem Taxi, einem Mietwagen oder einem Bus nach Matala weiterfahren. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden bis 2 Stunden über sehr kurvenreiche Straßen.
Als Alternative bietet sich eine Fähre, beispielsweise von Piräus aus an. Die meisten Fähren fahren ebenfalls nach Heraklion und nehmen auch Pkws mit.
Höhlen
Eine Besonderheit von Matala sind die Wohnhöhlen, die schon in der Jungsteinzeit in das weiche Gestein der Felswand geschlagen wurden. Während der römischen Besatzung Kretas wurden diese Höhlen zu Grabstätten umgewidmet. Ab den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hatten die Hippies sie dann wieder zu Wohnhöhlen umfunktioniert. Heute können die Höhlen zwar tagsüber wieder besichtigt werden, Besucher dürfen aber nicht mehr in ihnen übernachten oder sogar dort wohnen.
Hippies
Die Hippies sind „schuld“ daran, dass Matala allgemein bekannt wurde. In den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts lebten viele Hippies aus allen Ländern in den Höhlen von Matala. Da unter ihnen auch bekannte Musiker wie Bob Dylan und Cat Stevens (Jusuf Islam) waren, wurden die Höhlen von Matala schnell in aller Welt bekannt. Die Hippies genossen das einfache Leben mit Sonne, Meer und Strand, sodass eine Kolonie von ihnen über viele Jahre dort hielt.
Scotty – Der letzte Hippie von Matala
Der ursprünglich aus Deutschland stammende Scotty (auch Skotty, richtiger Name Hans Gründgens) galt lange Zeit als der letzte Hippie von Matala, auch wenn er nicht mehr in einer Höhle wohnte. Das ist mittlerweile verboten. Wer Glück hatte, konnte diesen bärtigen Sonderling, der als Erfinder der Kaleidoskop-Bilder gilt, in Matala treffen. Über sein Leben und Wirken, sowie viele andere spannende Dinge aus seinem Leben kann man in der von ihm selbst verfassten und herausgegebenen Biografie nachlesen (es gibt keine ISBN, man kann aber noch alte Exemplare im Internet bestellen).
Inzwischen hat aber auch der letzte Hippie von Matala die Insel Kreta verlassen. Nach dem er pflegebedürftig und von Mönchen in einem Kloster in der Nähe von Heraklion in Obhut genommen wurde, ist Scotty inzwischen verstorben. Gestorben soll er wohl bereits im Juli 2016. Mehr dazu und wohl auch eines der letzten Bilder von Scotty findet man auf dem Blog von Bob's Three Month Cretan Adventure
Matala Beach
Matala Beach ist der Hauptstrand dieser an Stränden reichen Gegend. Er liegt direkt hinter dem Zentrum des Dorfes in Sichtweite der Höhlen. Er wird auf beiden Seiten von Felswänden begrenzt. Der Strand besteht aus Sand und feinem Kies, die Tamarisken bieten Schatten. Dieser Strand ist mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet. Besucher finden dort heute Liegen, Sonnenschirme und Duschen. Teilweise ist dieser, auch bei Familien mit Kindern sehr beliebte Strand behindertengerecht gestaltet. Am Rand dieses Strandes befinden sich mehrere Cafés, Tavernen, einen Supermarkt und Bars. Dort werden verschiedene Wassersportmöglichkeiten angeboten. Aufgrund seiner Lage und der guten Infrastruktur lockt der Matala Beach sehr viele Besucher an. In der Hauptsaison wird er zusätzlich von zahlreichen Tagestouristen bevölkert.
Die griechische Mythologie besagt, dass der, in Gestalt eines Stieres auftretende Göttervater Zeus hier mit der geraubten Königstochter Europa an Land ging. Dann soll er sich in einen Adler verwandelt haben und die Europa so in das 30 km entfernte Gortys gebracht haben. Dort zeugten die beiden dann Minos, der der König von Kreta wurde und wiederum im Zusammenhang mit dem Palast von Knossos steht.
Red Beach
Südlich von Matala liegt der Red Beach, griechisch Kokkinos Ammos genannt. Dieser Strand verdankt seinen Namen dem roten Sand, aus dem er besteht. Der nur ca. 300 m lange Strand liegt etwas abgelegen und ist über einen Fußpfad zu erreichen, der am südlichen Ende des Matala Beach beginnt. Für die Wanderung zum Red Beach müssen ungefähr 30 Minuten eingeplant werden. Auf diesem Weg kommt man an einigen weiteren Wohnhöhlen vorbei.
Der Red Beach ist weniger belebt als der Matala Beach und damit ideal, um einmal von dem ganzen Touristen-Trubel abzuschalten. Allerdings wird er teilweise auch gerne als FKK-Strand genutzt. Da es an diesem Strand keine Bars oder Kioske gibt, sollten Besucher sich ausreichend Verpflegung und vor allem genügend zu trinken mitbringen. Liegen und Sonnenschirme werden aber auch an diesem Strand vermietet. Dennoch gilt der Red Beach weiterhin als einer der Matala Geheimtipps.
Matala Beach Festival
Das Matala Beach Festival ist eine Art Hippie Revival Event, das seit 2011 jedes Jahr stattfindet. Für ein Wochenende im Sommer werden dann die alten Hippie-Zeiten wieder lebendig. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt direkt am Strand, es ist aber letztendlich das ganze Dorf in das Festival eingebunden. Es treten griechische und internationale Bands auf, die am Strand Konzerte geben und die Strandpartys musikalisch untermalen. Schon am Sonntag vor dem Festival werden die Straßen des Ortes durch das Street Painting in ein riesiges Bild verwandelt. Für die Kinder gibt es eigene Veranstaltungen. Dieses Festival zieht regelmäßig Tausende Besucher aus aller Welt an.