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Schlacht bei den Thermopylen

Mit der Schlacht bei den Thermopylen machte sich König Leonidas während der Perserkriege im 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung unvergessen. Schließlich spielte Sparta, und damit auch Leonidas, eine wichtige Rolle beim Sieg gegen die Perser, auch wenn diese Schlacht verloren ging. Trotz seines Todes oder gerade wegen ihm, wurde er von den Spartanern verehrt. Da er im Kampf gestorben war, galt sein Tod für die Spartaner als guter Tod. In jährlichen Ansprachen und speziellen Festspielen, wurde sein Gedenken lange Zeit weiter frisch gehalten. Doch nicht nur bei den Spartanern und allgemein im antiken Griechenland blieb die Schlacht in Erinnerung. Auch noch heute hat sie an Strahlkraft nicht verloren. So charakterisierte Paul Cartledge, Professor für Griechische Kultur an der Universität von Cambridge, als „Schlacht, die die Welt veränderte“.1 Im Jahr 2006 brachte sie Zack Snyder mit seinem Kultfilm „300“ auf die große Kinoleinwand.

Schlacht bei den Thermopylen
Bild der Schlacht bei den Thermopylen - Bildquelle: M. A. Barth - 'Vorzeit und Gegenwart", Augsburg, 1832

Ursachen der Schlacht

Im Jahr 480 v. Chr. stand König Xerxes I. mit seinem großen persischen Heer bei den Thermopylen, einem Engpass zwischen Kallidromos-Gebirge und dem Golf von Malia. Xerxes war der Sohn von Dareios, der die erste persische Invasion auf Griechenland befohlen hatte und gescheitert war (siehe hierzu auch die verlorene Schlacht von Marathon). Vermutlich wollte der Sohn dafür Rache für die Demütigung üben und das vollenden, woran sein Vater gescheitert war.

Das Schlachtfeld - Die Thermopylen

Die Thermopylen (auch unter der Bezeichnung „heiße Pforte“ oder „heiße Quellen“ bekannt) waren kein Zufallsort der Begegnung von Xerxes Heer und den zahlmäßig deutlich unterlegenen Griechen. Das Gebiet rund um den schmalen Pass wurde als Flaschenhals identifiziert, außerdem ermöglichtes es der griechischen Flotte die Möglichkeit der Flankierung. Der vorherrschende schmale Weg verengte sich noch einmal an drei Stellen, den sogenannten Toren. Das mittlere Tor war dabei laut Herodot nur ein halbes Plethron (ca. 15 m) breit und an den beiden engsten Stellen (Alpenoi und Anthele) hatte gerade einmal ein Wagen Platz. Die Griechen entschieden sich für die Verteidigung für das mittlere Tor, da dort zusätzlich früher Phoker zum Schutz vor Thessalern eine Mauer aufgebaut hatten. Diese war zwar inzwischen eingefallen, die Spartaner bauten sie aber wieder auf.

Die Truppenstärke

So wurden von rund 5.000 peloponnesischen Griechen eine Befestigung nahe der Engstelle errichtet. Anführer der Griechen war der Spartaner Leonidas, der sich damit brüstete, Nachfahre von Herakles zu sein. Begleitet wurde er von einigen Elitesoldaten, die durch die Zahl „300“ weltweit bekannt wurde. Von den Spartanern waren nur 300 vor Ort, weil, wie bei der Schlacht von Marathon, zu diesem Zeitpunkt das Fest der Karneia gefeiert wurde. Die anderen Griechen mussten hingegen erst das Ende der Olympischen Spiele abwarten, ob das aber alles so wirklich stimmt, ist nicht bekannt. Die religiösen Gründe können auch nur erfunden worden sein, um von anderen Problemen abzulenken. 1

Wie viele Perser auf wie viele Griechen trafen, ist nicht bekannt. Nach einem Bericht von Herodot (auch Herodotos genannt, der wohl bekannteste Autor von Geschichtsbüchern und damit Gründer der Geschichtsforschung) sollen es insgesamt über 5 Millionen Soldaten gewesen sein. Diese Zahlen werden aber von Forschern als übertrieben erachtet. Geschätzt wird eine Armeestärke von Xerxes auf 40.000 bis 50.000 Soldaten2. Auf Seiten der Griechen geht man von einer Armee aus, die ungefähr um den Faktor 10 kleiner war als die von Xerxes. Allerdings sind auch hier die antiken Quellen wenig hilfreich.

Der Schlachtverlauf

Laut Erzählungen griffen die Perser an den Thermopylen nicht sofort an. Sie warteten vier Tage, vielleicht um das Heer nach der Überfahrt eine Verschnaufpause zu gönnen oder die Griechen doch noch zum Aufgeben zu bewegen. Boten sollen vom Perserkönig geschickt worden sein, welchen die Griechen aufforderten, die Waffen abzugeben. Laut Plutarch soll König Leonidas darauf nur lakonisch geantwortet haben: „Komm und hol sie dir!“.

Am fünften Tag kam es dann zum Kampf, wobei erst die Meder und die Kissier an der Phalanx scheiterten, ehe die Elitetruppe der 10.000 „Unsterblichen“ von Xerxes gesandt wurde. Doch auch diese persönliche Leibgarde konnte keinen nennenswerten Schaden anrichten.

Kampfszene aus der Schlacht bei den Thermopylen
Kampfszene aus der Schlacht bei den Thermopylen - Bildquelle: The story of the greatest nations, from the dawn of history to the twentieth century

Trotz der zahlmäßigen Überlegenheit, konnte die Armee von Xerxes zwei Tage lang keinen Durchbruch an den Thermopylen verzeichnen. Im Gegenteil, durch den angesprochenen Standortvorteil mussten die Perser hohe Verluste verzeichnen.

Ein Verrat durch Ephialtes von Trachis (sein Name bedeutete bezeichnenderweise „Albtraum“, er war Sohn des Eurydemos) sorgte letztendlich für die Wendung in der Schlacht. Ein Teil der Perser konnten die griechischen Linien über das Gebirge, den Anopaiapfad südlich des Küstenkamms, umgehen. Zwar hatte dies Leonidas bedacht und ein Teil seiner Truppen aufgetragen den Umgehungspass zu bewachen, allerdings zogen diese sich zurück. So konnten die Perser am Morgen des dritten Tages die Griechen umzingeln und ein vollkommener Rückzug wäre ohne eine komplette Vernichtung nicht mehr in Frage gekommen.

Leonidas und seine 300 entscheiden sich für den Tod
Leonidas und seine "300" entscheiden sich für den Tod - Bildquelle: The illustrated history of the world

Hier beginnt nun das Heldenepos des Leonidas. Um den Rückzug des griechischen Hauptheers zu decken, beschloss er mit seinen 300 Spartanern den Engpass zu halten. Darüber hinaus schlossen sich ihm noch weitere Männer (Thespier und die Thebaner, deren Gebiete direkt hinter dem Pass lagen) an, sodass am Ende wohl an die 1.000 Griechen übriggeblieben sind. Diese kämpften heroisch bis ans Ende, sowohl Leonidas als auch seine 300 Spartanern fanden alle den Tod.

Um die Leiche von Leonidas kam es wohl zu heftigen Gefechten. Letztendlich ist der getötete Spartanerkönig aber doch in die Hände von Xerxes gerade, der Leonidas angeblich den Kopf abschlagen und pfählen ließ.

Laut Herdot sollen angeblich 20.000 Gefallenen auf Seiten der Perser zu verzeichnen sein, darunter auch zwei Brüder von Xerxes. Diese Aussage darf allerdings bezweifelt werden.

Von einem völlig anderen Ende der Schlacht bei den Thermopylen berichtet übrigens der Geschichtsschreiber Diodor. Laut ihm hätten die verbliebenen Spartaner mit einem letzten Überraschungsangriff in der Nacht versucht, in das Lager der Perser einzudringen und Xerxes zu töten. Allerdings wurde dieses Vorhaben nicht mit Erfolg gekrönt. Zwar konnten sie für allerlei Verwirrung und Chaos im Lager sorgen, die Perser brachten die Situation aber wieder unter Kontrolle und töten die Griechen am folgenden Tag.

Wie die Schlacht auch ausgegangen sein mag, am Ort der Schlacht steht ein Denkmal zu Ehren der toten Griechen mit der folgenden von Friedrich Schiller folgendermaßen übersetzen berühmten Inschrift:

„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.“

Quellen und Verweise

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Artikel veröffentlicht am 16.08.2020

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