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Trojanischer Krieg

Wer sich ein bisschen mit der griechischen Mythologie befasst, der wird schnell auf den Trojanischen Krieg stoßen. Der trojanische Krieg gehört nämlich zu den berühmtesten Geschichten und wird unter anderem in Homers Ilias geschildert. Nachfolgend findet man eine kompakte Zusammenfassung des Trojanischen Kriegs.

Ursache

Auslöser des trojanischen Kriegs soll ein Zwist unter den Göttinnen gewesen sein. Auf der Hochzeit von Peleus und Thetis (eine sogenannte Nereide) war es, als Eris, die Göttin der Zwietracht, einen goldenen Apfel mit der Inschrift “Für die Schönste” in die Reihen der Götter warf. Sowohl Hera, Aphrodite und Athene beanspruchten sogleich den Apfel, sodass Zeus entscheiden musste, wer von den Göttinnen nun die Schönste sei. Da Zeus sich zu keiner Göttin bekennen wollte, ließ er die Entscheidung einem Sterblichen treffen. So ließ der Götterbote Hermes den trojanischen Königssohn Paris holen. Alle drei Göttinnen versuchten Paris zu überreden, am Ende gelang es aber nur der Aphrodite. Diese Entscheidung ist im “Urteil des Paris” eingegangen, eine berühmte Episode der griechischen Mythologie. Im Gegenzug für die Entscheidung von Paris, versprach Aphrodite ihm die schönste Frau auf Erden - Helena. Helena soll die aus einem Ei geborene Tochter des Zeus und der Leda sein und war beim Urteil von Paris bereits die Frau des Königs Menelaos von Sparta. Doch versprochen ist versprochen und so machte Aphrodite, dass sich Helena in Paris verliebte und beide gemeinsam nach Troja flohen. Das wiederum zog den Zorn des Menelaos auf sich, der nun unter dem Heerführer Agamemnon, seinem Bruder, seine Armee gegen Troja schickte. Der Anfang des trojanischen Krieges.

Statue von Aphrodite
Die Ursache des trojanischen Kriegs: Das Urteil des Paris - Bild von Peter Paul Rubens

Vorbereitungen

Durch einen Schwur konnte Menelaos relativ schnell ein riesiges Heer aufstellen. Auf Rat des Odysseus ließ Helenas Vater Tyndareos alle Verehrer Helenas einen Schwur leisten. Jeder der um die Hand seiner Tochter anhielt musste schwören, dass dieser dem Auserwählten in Zukunft gegen jeden Gegner beistehen würden, auch wenn man es selbst nicht geworden ist. Da Helena, wie gesagt, die schönste Frau in Griechenland war, war auch die Liste der Verehrer entsprechend lang und damit auch die Unterstützer für den Kriegszug gegen Troja.

Doch der Kriegszug verzögerte sich erst. Nachdem Heerführer Agamemnon eine heilige Hirschkuh in einem der Göttin Artemis geweihten Hain getötet hatte, bestrafte Artemis Agamemnon mit Windstille, sodass er an der Abfahrt gehindert wurde. So musste Agamemnon seine Tochter Iphigenie opfern, um die Göttin wieder milde zu stimme. Im letzten Augenblick der Opferhandlung verhinderte Artemis dies aber und verschleppte Iphigenie nach Tauris. Schließlich konnte das griechische Heer sich doch noch unter günstigen Winden nach Troja aufmachen.

Kriegsverlauf

Über den zeitlich größten Teil des Krieges erfährt man wenig. Die überlieferten Quellen widmen sich vor allem dem letzten Jahr des zehnjährigen Krieges. Die Ilias berichtet beispielsweise nur von 51 Tage.

Ein Teil von Agamemnons Heer war der berühmte Achilleus (auch Achilles oder Achill), der beinahe unverwundbar war. Warum genau Achilleus im Aufgebot von Agamemnon war, ist unklar. Er war auf jeden Fall kein Interessent an Helena und war damit auch an keinem Schwur gebunden (er war zu dieser Zeit noch nicht geboren). Die Beziehung zu Agamemnon ist auch alles andere als gut und gipfelt im Bruch, als der Kriegsherr ihm die ihm zugesprochene Briseis wegnimmt. Voller Zorn kündigt Achilleus seine Unterstützung und fleht seine Mutter an, dass diese bei Zeus für die Trojaner um die Gunst bittet, solange er nicht auf dem Schlachtfeld steht. In der daraus resultierende Not soll Agamemnon auf Achilleus zugehen und ihm um Unterstützung anflehen. So die Gedanken des Achilleus. Damit würde seine verletzte Ehre wieder hergestellt.

Und tatsächlich erfahren die Griechen danach Niederlage nach Niederlage. Doch bevor Agamemnon bei Achilleus vorstellig wird, ist es Achilleus Freund Patroklos, der die Bahnen der Geschichte lenkt. Er möchte sich nämlich am Krieg beteiligen und seine Kameraden unterstützen. Mit Erlaubnis von Achilleus legt er die Rüstung des Achilleus an und kämpft auf Seiten der Griechen gegen die Trojaner. Dabei wird er von Hektor getötet, der anhand der Rüstung dachte, er kämpfe gegen Achilleus. Betrübt und zornig durch den Tod seines Freundes schwört Achilleus Rache und fordert Hektor heraus. Mit Hilfe von Athene tötet er Hektor und schleift seinen Leichnam mit seinen Streitwagen um die Stadt. Als der König Priamos, der Vater von Hektor, sich in das Lager zu Achilleus schleicht und ihn um ein würdevolles Begräbnis seines Sohnes anfleht, zeigt Achilleus Menschlichkeit und gewährt dem König seinen Wunsch und übergibt ihm den Leichnam.

Tod des Achilles

Nachdem er Hektor besiegt hatte, tötete Achilleus noch Memnon aus Äthiopien, Kyknos aus Kolonai und die Königin der Amazonen Penthesilea. In letztere soll sich Achilles übrigens beim Tod der Königin verliebt haben. Als er der sterbenden Penthesilea den Helm abnahm, soll es um ihn geschehen sein. Das wiederum war Anlass genug für einige seiner Gefährten ihn zu verspotten.Laut der Chrēstomátheia grammatikḗ erschlug einige davon, darunter auch Thersites. In Heinrich von Kleists Werk „Penthesilea“ ist es hingegen die Amazonenkönigin, die sich in Achilles verliebt und ihn später dramatisch tötet. Doch auch in Homers Sage sind seine Tage gezählt. Paris war es, der mit Hilfe von Apollon einen vergifteten Pfeil in seine Ferse schoss. Die Achillesferse war die einzige verwundbare Stelle des Achilleus. Es gibt aber auch eine andere Version, wo er durch Messerstich getötet worden sein soll.

Trojanische Pferd

Doch trotz des Tods von Achilleus gelang den Griechen der entscheidende Durchbruch erst durch eine List des Odysseus im zehnten Jahr der Belagerung. Sie täuschten die Trojaner, in dem sie sich scheinbar zurückgezogen und als Geschenk ein riesiges hölzernes Pferd zurückließen.

Trojanisches Pferd wird in die Stadtmauern von Troja gezogen
Trojanisches Pferd wird in die Stadtmauern von Troja gezogen - Bild von Giovanni Domenico Tiepolo

Im Bauch darin waren aber unter dem Kommando des Odysseus einige Griechen versteckt. Trotz der Warnung der Seherin Kassandra zogen die Trojaner aber das Pferd in die Stadt und feierten schließlich ihren scheinbaren Sieg über die Griechen. In der Nacht aber kletterten die verborgenen Griechen aus dem Pferd und öffneten Trojas Stadttor. So konnte die Armee der Griechen die Stadtmauern Trojas doch noch überwinden und Troja wurde niedergebrannt und die Bewohner abgemetzelt.

In der Erzählung in Vergils Aeneis des 1. Jahrhundert v. Chr. wird hingegen die Geschichte des trojanischer Priester des Apollon Thymbraios oder des Poseidon erzählt. Darin soll Laokoon als einziger der Betrug der Griechen erkannt haben. Er stieß mit seinem Speer auf das Pferd, welcher jeder abprallte. Daraufhin erschienen zwei Schlangen die von Athene geschickt wurden, die Laokoon zusammen mit seinen beiden Söhnen töteten. Die Trojaner verstanden diesen Vorgang aber völlig falsch. Statt das Pferd doch vor den Mauern zu lassen, meinten sie darin eine Strafe der Götter für die Entweihung des Geschenkes zu sehen. Dementsprechend zogen sie das hölzerne Pferd in ihre Stadt und besiegelten damit ihren eigenen Untergang. Je nach Erzählung werden die Schlangen auch von Apollon oder Poseidon geschickt.

Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Museen
Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Museen - Laokoon und seine Söhne versuchen sich gegen die Schlangen zu wehren.

Nach dem trojanischen Krieg

Im Zusammenhang mit dem Ende des Trojanischen Krieges steht die Irrfahrten des Odysseus.

Rolle der Götter im Überblick

Nachfolgend eine Übersicht der Rolle der griechischen Götter im trojanischen Krieg.

Gott Ergreift Partei für .. Motiv
Zeus Troja Unterstützt Thetis weil er in sie verliebt war
Hera Griechen Wütend wegen dem “Urteil des Paris”
Athene Griechen Wütend wegen dem “Urteil des Paris”
Apollon Troja Die Griechen brachten ihn gegen sich auf, da sie Chryseis, Tochter des Apollon-Priesters Chryses aus Chryse stahlen. Apollon sorgte für die Pest im Lager der Griechen.
Poseidon Griechen Hat für Troja die Mauer gebaut, wurde aber um Lohn betrogen
Aphrodite Troja Verbunden wegen dem “Urteil des Paris”
Ares Troja Hat ein Verhältnis mit Aphrodite und schlägt sich deshalb auf ihre Seite.

Quellen und Verweise

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